Das Autoren-Team Kopacka/Jauschowetz, nicht ohne Stolz auf jedem zweiten Foto präsent, besitzt die Lizenz zum Drucken. Seit Jahren schon unterrichten die beiden Schwarzenegger-Spezis exklusiv in der Kronen-Zeitung alle Daheimgebliebenen über jeden Karriereschritt des berühmten Sohns der Alpenrepublik. Stets "hautnah" dran für schöne Insiderberichte -- zu nahe wiederum, um sich bei solch gegenseitiger Handwaschanlage kritische Töne leisten zu können. Lassen wir uns also einlullen in die vergnügliche Hofberichterstattung einer steirischen Saga von Kraft, Willen und einem amerikanischen Traum.

Von Rangordnung, Disziplin und Wettkampf ist schon früh die Rede im Kindheitsidyll nahe dem steirischen Graz. Der Vater, ein Dorfgendarm, dem gerne einmal die Hand ausrutscht, scheint prägend für dieses Leistungsprinzip. Die feschen Kraftsportler am örtlichen Thalersee sollten Jung-Arnolds Lust an Muckis wecken. 68er-Studentenrevolten, Langhaarige, Beatniks, all dies bleibt merkwürdig ausgeklammert im Schwarzenegger-Kosmos. Während der Rest der Welt freien Sex, LSD und Woodstock zelebriert, leistet er brav seinen Militärdienst und tritt 1967 beim "populären Steinheberwettbewerb" in München an.

Solch Körperkult, im Europa jener Tage hoffnungslos anachronistisch, sollte sich in Arnies Traumland Amerika weidlich bezahlt machen. 1968 zog es den frischgekürten und jüngsten "Mister Universum" nach Santa Monica, der ultimativen Kraftmeiermetropole. Hier zündete die letzte und entscheidende Stufe der Rakete Schwarzenegger! Zeugten Streifen wie Hercules in New York noch von eher bescheidener Leinwandkunst, so bewies er ein glückliches Händchen auf dem Immobilienmarkt, noch heute eine vermutlich höhere Einnahmequelle als all seine Filme zusammengenommen. Dennoch bilden die "exklusiven Dreharbeitenberichte" sämtlicher Arnie-Filme das Kernstück des Buches der ebenso "exklusiven" österreichischen Ehrengäste.

Begleitet von zahlreichen "Exklusiv"-Fotos und im cremigen Illustriertenton gehalten, wird der Leser Zeuge eines ungeheuren Durchmarsches vom wortkargen Cyborg zum Sympathieträger, Fitnessguru und Liebling einer ganzen Nation. Der Terminator hatte seinen (vorläufig) letzten Auftritt. Auf Arnold warten nun wichtigere Aufgaben. Geht es nach Kopacka und Jauschowetz, wird er auch diese meistern -- und sie werden hautnah dabei sein. --Ravi Unger