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Michael DeRidder : Heroin. Vom Arzneimittel zur Droge.
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Author: Michael DeRidder
Title: Heroin. Vom Arzneimittel zur Droge.
Moochable copies: No copies available
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Published in: German (Germany)
Binding: Taschenbuch
Pages: 217
Date: 2000-06-21
ISBN: 3593364646
Publisher: Campus Verlag
Weight: 0.75 pounds
Size: 5.83 x 8.46 x 0.67 inches
Edition: 1
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$69.98new
Description: Product Description
Wenn heute im öffentlichen Diskurs von Heroin die Rede ist, ist nicht nureine Droge gemeint, deren Herstellung, Vertrieb und Erwerb kriminalisiertund deren Konsum wie kaum eine zweite mit süchtigem Verhalten assoziiertist. Heroin erscheint vielmehr als Inbegriff für Tod, Krankheit, Verelendungund Delinquenz - Heroinkonsum steht geradezu paradigmatisch für abweichendes,gesellschaftlich nicht akzeptiertes Verhalten, das unter keinen Umständentoleriert wird. Dass Heroin jedoch nicht als Droge in die Welt kam, sondern1898 als Arzneimittel zur Therapie von Atemwegserkrankungen von den Farbenfabrikenvorm. Friedrich Bayer & Co. entwickelt wurde und über Jahrzehnte ein geschätztesMedikament war, ist kaum bekannt. Anhand bisher unbekannten Quellenmaterialsdokumentiert Michael de Ridder erstmals die Geschichte dieser janusköpfigenSubstanz, ihre Bedeutung als Arzneimittel und ihre Transformation zur Droge.Er stellt die Umstände seiner Erfindung und Markteinführung dar, das Ausmaßseiner legalen und illegalen Herstellung durch die pharmazeutische Industrie,seine therapeutischen Indikationen, seine pharmakologische und klinischeBewertung in Vergangenheit und Gegenwart sowie Bedingungen und Prozessseiner Stigmatisierung als Droge schlechthin. Das Buch will zur Versachlichungder drogenpolitischen Debatte um die heute in den meisten Staaten illegalePharmadroge Heroin beitragen. Ihre legale Verfügbarkeit wird auch hierzulandevon manchen Ärzten, Politikern und Drogenexperten gefordert, um auf anderenWegen nicht erreichbare Opiatabhängige für medizinische und psychosozialeHilfen zu öffnen und die gesellschaftlichen Lasten des Drogenproblems zumildern. De Ridder korrigiert das Klischee einer Droge, deren Dämonisierungdie generelle Suchtproblematik innerhalb unserer Gesellschaft verzerrtund Strategien für eine nachhaltige Bewältigung des Heroin ...


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Dass Heroinabhängige heute noch immer mit Methadon substituiert werden, verdanken wir nicht medizinisch-humanitären Überlegungen. Denen zufolge ist die kontrollierte Abgabe des Originalstoffes eine Maßnahme ohne Alternativen. Wir verdanken dies der Bayer AG in Leverkusen, von der wir ursprünglich auch das Heroin haben. Aber heute stellt Bayer nicht mehr Heroin her, sondern eben nur Methadon. Und das will an die Leute gebracht werden, so wie in früheren Zeiten das Heroin.

Es ist nicht der Berliner Arzt am Urban Krankenhaus in Kreuzberg, Michael de Ridder, der so hart urteilt. Doch diese Schlussfolgerung muss der geneigte Leser nach der Lektüre seines Buchs Heroin. Vom Arzneimittel zur Droge ziehen. Denn die Geschichte, die es vom Arzneimittel Heroin erzählt, das 1897 von den Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer & Co. als Medikament zur Therapie von Atemwegserkrankungen und als Ersatz für das abhängig machende Schmerzmittel Morphin entwickelt wurde, ist zugleich die Geschichte darüber, mit welcher Chuzpe, etwa dem Kauf positiver wissenschaftlicher Gutachten, das patentrechtlich nicht geschützte Diacetylmorphin unter dem Markennamen Heroin zu einem der gewinnträchtigsten Markenartikel des Hauses aufgebaut und weltweit vermarktet wurde. Die Geschichte entspricht damit voll und ganz dem heutigen Pharmamarketing. Die um 1930 abgeschlossene Transformation des Arzneimittels zur Droge ist allerdings nicht den fahrlässigen Verkaufsmethoden der Pharmaindustrie gedankt. Sie ist eine Schöpfung der amerikanischen Drogenpolitik zu Beginn des Jahrhunderts. Da ist de Ridder ganz klar. Bei oraler Einnahme ist das Suchtpotenzial gering und selbst bei intravenöser Aufnahme wird es weit überschätzt. Heroin ist nicht ungesund. Es verändert nicht das Erbgut, erzeugt keinen Krebs und ist auch bei Dauergebrauch nicht giftig. Allerdings scheint es die Funktion des Zentralnervensystems zu verändern, womit die bekannte, schwierige Entwöhnung zusammenhängt. Daher spricht alles dafür Schwerstabhängige mit Heroin zu versorgen. In Großbritannien, wo Heroin noch heute legal hergestellt wird, bewährt es sich weiterhin bei der Schmerztherapie von Schwerstkranken und Sterbenden. --Brigitte Werneburg

URL: http://bookmooch.com/3593364646
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