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Thomas Schuler : Strauß. Die Biographie einer Familie
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Author: Thomas Schuler
Title: Strauß. Die Biographie einer Familie
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Published in: German (Germany)
Binding: Gebundene Ausgabe
Pages: 381
Date: 2006
ISBN: 3502150265
Publisher: Fischer Scherz
Weight: 1.28 pounds
Size: 5.75 x 8.58 x 1.26 inches
Edition: 2
Description: Amazon.de
Die Fotografie, die den Schutzumschlag ziert, macht bereits einsichtig, dass aus dem Schatten dieses breitschultrigen und stiernackigen Mannes so leicht niemand heraustreten konnte. Der Tochter, Monika Hohlmeier, die nach dem Tod des Vaters in der CSU eine respektable Polit-Karriere machte, bis sie wegen ihrer unrühmlichen Rolle bei der Aufarbeitung von Wahlmanipulationen im CSU-Bezirksverband München als Ministerin zurücktreten musste, gelang dies am Ende ebenso wenig, wie dem Sohn Max, dessen Körperstatur dem übermächtigen Vater Franz-Josef immerhin recht nahe kommt, der aber von einem Strudel aus zahlreichen Skandalen in die Tiefe gezogen wurde, deren Ursprünge zum Teil noch in die Zeit seines Vaters datieren.

An Skandalen reich war bereits das politische Leben des Franz-Josef Strauß selbst gewesen. Im Gegensatz zu seinen Kindern aber, hat er sie politisch alle überlebt, auch wenn er zwischenzeitlich Rückschläge hinnehmen musste, wie nach der Spiegel-Affäre, als er von seinem Amt als Bundesverteidigungsminister zurücktreten musste. Aus heutiger Sicht kaum zu glauben, wie er zuvor noch seinen Kopf aus der Schlinge der Fibag-Affäre zu ziehen vermocht hatte, in deren Zusammenhang er mit persönlich-ministeriellen Empfehlungsschreiben mit zwielichtigen Motiven zwielichtigen Geschäftemachern unter die Arme zu greifen versuchte.

Lesenswert sind neben den Kapiteln, die dem auf beiden Seiten mit größtem Eifer geführten Duell Strauß-Augstein gewidmet sind, vor allem jene über die Jugendjahre des späteren Machtpolitikers im Münchner Stadtteil Schwabing. In der dortigen Schellingstraße – der, wie Schuler sie nennt, „Straße der Bewegung“ – betrieben seine Eltern nicht nur ihre Metzgerei, dort befanden sich unter anderem auch die Redaktionsräume und die Druckerei des Völkischen Beobachters, das Studio des späteren Leibfotographen Hitlers, Heinrich Hoffmann, sowie zahlreiche Cafés und Restaurants, in denen die gesamte Nazi-Prominenz verkehrte, für die Vater Strauß von Anfang an nur Verachtung übrig hatte. Auch Franz-Josef selbst kann sich für das braune Gesocks nicht erwärmen. Ebenso wenig hält er von den Kommunisten. Mit einem von ihnen, so kolportiert der Autor, soll sich der frischgebackene Einser-Abiturient am Vorabend seiner mit Bravour bestandenen (!) Aufnahmeprüfung als Stipendiat des Münchner Maximilianeums ein Wetttrinken geliefert haben, in dessen Verlauf er nicht weniger als 19 Maß (also Liter!) Starkbier getrunken haben soll. Wer so etwas überlebt (was aus medizinischer Sicht eigentlich kaum möglich ist), der muss schon eine ganz außergewöhnliche Statur haben. Und was immer man von seinem politischen Wirken halten mag: Eine solche Statur hatte Strauß, wie Schulers solide gearbeitetes und ansonsten auch glaubwürdiges Porträt in der Gesamtschau überzeugend einsichtig macht, ohne jede Frage. -- Andreas Vierecke

URL: http://bookmooch.com/3502150265
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