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Hätten die Deutschen Ende des Zweiten Weltkriegs das Rennen um die Atombombe um ein Haar vielleicht doch noch gewonnen? Ganz sicher nicht! Auch wenn Hitler bis zuletzt immer wieder von der angeblichen Wunderwaffe faselte, die in Kürze einsatzbereit sein sollte und dem Krieg die entscheidende Wende geben werde: Ernsthaft hat die Aussicht darauf niemals bestanden. Auch haben Werner Heisenberg und seine Kollegen nach dem Krieg glaubhaft gemacht, dass für sie von vornherein festgestanden habe, dem SS-Staat eine solche Waffe nicht in die Hände zu geben. Tatsächlich zumindest liefen die Arbeiten in Heisenbergs Institut wohl auch nicht auf dem Hochdruck, den die Wissenschaftler der NS-Führung vorspielten. So weit der bisherige Stand der Forschung. Rainer Karlsch indes lenkt in seinem Buch die Aufmerksamkeit endlich einmal auch auf andere Forschungsgruppen als das Heisenberg-Team, die an alternativen Möglichkeiten des Reaktor- und Bombenbaus forschten. Er berichtet von mehreren erfolgreichen Atomwaffentests auf Rügen und Thüringen, denen hunderte Menschen zum Opfer fielen. Auch wenn das Zerstörungspotential von Hitlers Bombe weit unterhalb des Potentials der beiden amerikanischen Atombomben gelegen habe, hätte ihr Einsatz, zeigt sich der Autor überzeugt, "dem Zweiten Weltkrieg beinahe noch ein weiteres furchtbares Kapitel hinzugefügt". An den Haaren herbeigezogen, wie erste Reaktionen noch vor Veröffentlichung des Buches hätten glauben machen können, scheint Karlschs Darstellung nicht. Der Autor stützt sich auf zahlreiche bislang unbekannte Quellen, die er sauber dokumentiert und zu denen unter anderem sowohl sowjetische wie auch amerikanische Geheimdienstberichte gehören. Wie es am Ende eines Forschungsberichts mit Blick auf weitere Förderung gerne heißt: Further research is necessary! -- Andreas Vierecke
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